Fachtagung „Systemsprengende oder gesprengte Systeme – Gestaltest du mit mir meine Zukunft?“
Termin: Samstag, 20. August 2022
Zeit: 09.30 – 16.15 Uhr
Ort: Gesamtschule Barmen - Unterdörnen 1, 42283 Wuppertal
Wenn es um aktuelle Herausforderungen schulischer wie außerschulischer Erziehungshilfe geht, wird in jüngster Zeit mit dem Begriff der „Systemsprenger“ auf die pädagogische Hilflosigkeit bestehender Bildungs- und Erziehungseinrichtungen sowie der in ihr tätigen Pädagog:innen aufmerksam gemacht. Dieses Gefühl der Hilflosigkeit und Überforderung gegenüber psycho-sozial komplex belasteten Kindern und Jugendlichen führt Systeme an ihre Grenzen und diese reagieren vielfach mit Ausschluss. Neben dem hohen Belastungsmoment für alle Beteiligten besteht die besondere Gefahr, Bildungs- und Teilhaberechte von Kindern und Jugendlichen nicht hinreichend einlösen zu können. Gesprengte Systeme sind daher auch immer exkludierende Systeme. Alternativ braucht es eines intensivierten pädagogischen Bemühens, zwischen Haltgeben und Aushalten, um mit stark belasteten Schüler:innen neue tragfähige Beziehungen aufzubauen und Zukunft gemeinsam zu gestalten. Es bedarf einerseits organisatorisch-struktureller Rahmenbedingungen, um die dazu notwendigen Beziehungsräume zu schaffen. Andererseits braucht es ein Verständnis pädagogischer Professionalität, das Beziehungsgestaltung als Kern intensivpädagogischer Unterstützungsbedarfe ansieht, flexibel fallbezogene individuelle Lösungen sucht sowie auch das Scheitern pädagogischer Bemühungen reflexiv bearbeiten kann.
Die Fachtagung des Referates emotionale und soziale Entwicklung im Verband Sonderpädagogik NRW e.V. möchte auf diese Herausforderungen aufmerksam machen. Welche Konstellationen führen dazu, dass Kinder und Jugendliche Systeme an ihre Grenzen führen bzw. diese zu „sprengen“ drohen? Wie gelingt es, Kinder und Jugendliche mit pädagogischen Angeboten zu erreichen, wenn sich diese bisher gegenüber Erziehungs- und Beziehungsversuchen als höchst widerständig gezeigt haben? Hierzu wird Dr. Tijs Bolz von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg in einem Impulsvortrag den Blick auf die spezifischen Beziehungsdynamiken in pädagogischen Grenzsituationen richten und Implikationen für die Gestaltung intensivpädagogischer Unterstützungsmaßnahmen aufzeigen.
Hieran knüpft dann der Hauptteil der Tagung an, indem in zwei Workshopschienen verschiedene Konzepte intensivpädagogischer Maßnahmen aus der Praxis vorgestellt und mit den Teilnehmer:innen diskutiert werden. Ziel ist es anhand praxiserprobter Ansätze für den Umgang mit Kindern und Jugendlichen mit intensivpädagogischem Unterstützungsbedarf, die sich teils auch in Schnittmenge von Schule und Kinder- und Jugendhilfe verorten, deutlich zu machen, wie Systeme Haltekräfte entfalten und zukunftsgerichtete Beziehungs- und Bildungsangebote unterbreiten können. Verbunden ist dies mit der Frage, wie schulische Erziehungshilfe als System resilienter werden kann, um zu verhindern, dass Kinder und Jugendliche durch das Netz pädagogischer Hilfen fallen. Dies soll zum Abschluss der Tagung in einer Podiumsdiskussion aufgegriffen und mit Vertreter:innen aus Schulpraxis, Wissenschaft, Bildungsadministration und Jugendhilfe vertiefend diskutiert werden.
Wir würden uns freuen, Sie zu einer fachlich interessanten und anregenden Tagung im August 2022 in Wuppertal begrüßen zu können!
Ablauf:
9:00 Uhr Begrüßungskaffee und Anmeldung
09:30 -10:45 Uhr Begrüßung und Eingangsreferat von Dr. Tijs Bolz, C.v.O. Universität Oldenburg
11:00 - 12:30 Uhr Workshop A
12:30 - 13:30 Uhr Mittagessen, Austausch
13:30 – 15:00 Uhr Workshop B
15.20 - 15.29 Uhr Kaffeepause
15.20 - 16.15 Uhr Podiumsdiskussion
Teilnahmegebühr (inklusive Mittagessen):
50 .- € kein vds-Mitglied
25.- € bei vds – Mitgliedschaft
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Wenn ausschließlich Ihre Schule Mitglied ist, haben Sie keinen Anspruch auf den reduzierten Preis!
Falls die Veranstaltung aufgrund der dynamischen Entwicklung rund um Covid 19 abgesagt werden muss, erhalten Sie den vollen Beitrag zurück.
Anmeldeverfahren:
Die Anmeldung erfolgt ab sofort ausschließlich über die Homepage des Landesverbandes.
Die Zuordnung zu den Workshops erfolgt in zeitlicher Reihenfolge. Die Teilnehmendenzahl der Workshops ist zum Teil begrenzt, der Besuch eines bestimmten Angebots kann nicht garantiert werden. Sobald ein Angebot die maximale Teilnehmendenzahl erreicht hat, wird es für die Anmeldung geschlossen. Am Veranstaltungstag finden Sie vor Ort die entsprechenden Belegungspläne. Eine gesonderte Rückmeldung erfolgt nicht.
Nähere Informationen zu den angebotenen Workshops finden Sie in dieser Übersicht: hier
Bitte wählen Sie aus den aufgeführten Workshops jeweils einen aus der A-Schiene (11:00 Uhr-12:30 Uhr) und einen aus der B-Schiene (13:30-15:00 Uhr)aus.
Anmeldung: hier!
Ihre Anmeldung ist verbindlich, wenn Sie von der Geschäftsstelle eine Teilnahmebestätigung erhalten und den Tagungsbeitrag überwiesen haben. Dies erfolgt zeitnah nach Ihrer Anmeldung per Mail.
Mit der Anmeldung erkennen Sie unsere Datenschutzverordnungen sowie die AGBS an.
Es gelten folgende Stornogebühren:
ab dem 01.06.2022 20 % der Tagungsgebühr
ab dem 01.07.2022 50 % der Tagungsgebühr
ab dem 01.08.2022 100 % der Tagungsgebühr
Ersatzteilnehmer*innen werden anerkannt.